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3 Tipps, wie du es als Stationsleitung schaffst, dich selbst zu überfordern

von | März 29, 2021 | Pflege, Politik, Unternehmen | 0 Kommentare

** ACHTUNG IRONIE **

Es gibt gewisse Klischees im Gesundheitswesen, denen Sie als Stationsleitung gerecht werden sollte. Dazu gehört unter anderem, dass Sie nach 2 Jahren völlig gestresst und entnervt Platz macht für die nächste Pflegekraft, damit auch diese sich als Stationsleitung völlig überfordern kann.

Ein wichtiger Punkt um das zu erreichen ist, dass Sie Konflikte im Team befeuern oder zumindest weiterlaufen lassen. Das Ziel: Die Kollegen* sollten immer glauben, dass Sie eine bessere Leitung wären und gleichzeitig auch Respekt vor den Herausforderungen dieser Rolle haben. Denn nur dann stellt sich die richtige Mischung aus Duckmäusertum und Aufmüpfigkeit ein, die Sie als Stationsleitung in 2 Jahren garantiert das Handtuch werfen lässt.

Um das zu erreichen geben wir Ihnen 3 Tipps, mit denen Sie es schaffen, dass Sie die Stelle der Stationsleitung in 2 Jahren freiwillig räumen, wenn nicht sogar früher:

1. Mach es selbst und rede nicht darüber

Sie haben gemeinsam im Team besprochen, wer sich heute um welche Patienten kümmert. Ihre Kollegen haben erst 3 von ihren 10 Patienten versorgt? Kein Problem: Versorgen Sie die restlichen 7 einfach selber. Dadurch schenken Sie sich auch einen kurzfristigen Kick: Sie fühlen sich sehr solidarischer dabei. Wichtig: Reden Sie nicht darüber! Einfach machen! Schließlich sind Sie die Leitung und das bedeutet: Sie gleichen alles aus, was bei den Kollegen schief läuft.

Ihre Kolleginnen und Kollegen lernen:

Die Abstimmungen zu Schichtbeginn sind nicht so wichtig.

Meine Leitung springt immer für mich ein. Ein wichtiger erster Schritt Richtung Überforderung.

2. Wiederhole jeden Tag, “es muss sich etwas ändern bei uns”, werden Sie aber nie konkret darin die Konflikte wirklich zu lösen

Die beste Art sich selbst und dem Team den Glauben zu nehmen, dass sich je etwas ändert, ist immer wieder von Veränderung zu sprechen, aber diese nie wirklich zu starten. Je hohler das Wort “Veränderung” wird, desto mehr werden die täglichen Konflikte akzeptiert oder sogar ausgebaut. Gründe gar nicht erst anzufangen gibt es viele: Keine Zeit, Freizeitstress, Müdigkeit oder Sie glauben selbst sogar, dass es sinnlos ist, denn: Sie haben es einmal versucht und haben sich selbst bestätigt: keiner macht mit, es macht keinen Sinn.

Ihre Kolleginnen und Kollegen lernen:

Weder ich kann etwas ändern, noch meine Leitung. Jeden Tag erscheint es sinnloser am Status Quo zu rütteln. Damit schaffen Sie eine gute Basis, die eigene Motivation nach und nach abzutragen.

3. Fordere, dass die anderen sich ändern

Schritt 2 fällt Ihnen noch schwer? Sie glauben, es könnte alles besser werden, wenn die anderen sich nur ändern würden? Eine sehr gute Möglichkeit die Zusammenarbeit nachhaltig zu stören ist es, ausgiebig nach Schuldigen zu suchen und mit dem Finger auf sie zu zeigen oder mindestens mit schnippigen Kommentaren in die Schranken zu weisen. Denken Sie jeden Morgen: “Wie sollen die anderen [Neuen/Migranten/Teilzeitkräfte/Alten/…] es denn jemals lernen, wenn ich ihnen nicht zeige, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe”.

Wichtig: Schauen Sie immer in die Vergangenheit, schauen Sie nie darauf wie sie es gemeinsam in der Zukunft besser machen könnten.

Ihre Kolleginnen und Kollegen lernen:

Verbale Angriffe der Leitung sind jederzeit zu erwarten, verwende lieber Energie darauf, gute Entgegnungen und verbale Gegenangriffe zu planen. Zeit und Gedanken für gemeinsame Verbesserungen bleiben dann wenig. Vermeiden Sie Fragen wie “was können wir gemeinsam tun, damit wir hier weniger Stress haben”, denn der Stresslevel im Team soll ja oben bleiben.

Wir hoffen, dass Sie es mit diesen drei Tipps schaffen, den Klischees im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Denken Sie daran: Als Stationsleitung haben Sie Vorbildfunktion. Wenn Sie es schaffen, sich aufzuopfern, Veränderung zu verhindern und andere klein zu machen, dann hilft ihnen das, ihre eigene Überforderung voranzutreiben.

Damit auch Sie in 2 Jahren sagen können: Der nächste bitte.

ACHTUNG:

Sollten Sie darüber nachdenken, an diesen Klischees zu rütteln, dann überlegen Sie sich das gut. Wenn Sie es als Stationsleitung schaffen

  • Ihre solidarische Aufopferung in ein gemeinschaftliches Füreinander zu wandeln,
  • Konflikte Schritt für Schritt in gegenseitige Bestärkung zu verändern,
  • und den Samen eines wertschätzenden Umgang zu pflanzen, dann kann es durchaus passieren, dass Sie in ihrem Team an einem Strang ziehen, Überlastung gemeinsam entgegentreten und am Ende ihrer Schicht mit einem Lächeln auf ihr Sofa fallen.

Sind Sie sicher, dass Sie das wollen? Das könnte dann viele Jahre so gehen!

*** IRONIE ENDE ***

Wenn Sie das wirklich, wirklich wollen, dann fragen Sie sich sicher wie das möglich sein soll.

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Fußnote:
*Im folgenden Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen aller Geschlechtsformen (m/w/d).

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